Ich bin weder Gastronom, Koch, Sommelier noch Ernährungsberater, habe mir von allem nur autodidaktisch ein Grundwissen angeeignet. Ich liebe gutes Essen und Trinken in jeder Form, wobei mir allein Geschmack zu wenig ist (den kann man auch auf von mir nicht akzeptierte Arten erreichen). Als Hobbykoch befasse ich mich vorwiegend mit natürlichem biologischem Essen aus koscheren Zutaten und traditioneller Kochkunst.
Ich verabscheue als Anhänger der Nouvelle Cuisine jegliche Form der Denaturierung von Lebens- und Genussmitteln, wie sie z.B. in der Molekularküche praktiziert wird. Erlebnisgastronomie und Geschmacksexperimente haben für mich ihre Grenze da, wo gesundheitliche Schäden nicht mehr ausgeschlossen werden können.
Ich unterstütze deshalb Foodwatch, Slow Food,Toques d'Or und Coc d'or, weil ich glaube, dass diese Rufer in der Wüste ein gutes Werk vollbringen.
Meine Bewertungen basieren auf dem Prinzip der natürlichen, saisonalen und regionalen Küche, freundliche Bedienung in einer Wohlfühlathmosphäre und hygienische Sauberkeit. Ich bemühe mich weder Jubel- noch Frustbewertungen zu erteilen. Sollte ich mal auf eine Bewertung unter 2 kommen erhält der/die Betroffene eine zweite Chance in angemessener Zeit. Das ist für mich ein Gebot der Fairness. Jeder hat mal einen schlechten Tag.
Dabei stelle ich natürlich an einen Sternekoch andere Anforderungen als an den Koch einer italienischen Trattoria, der mit Herzblut nach der Art von La Mamma kocht.
Ich sehe mich nicht als Retter der deutschen bzw. europäischen Esskultur möchte aber gerne - manchmal auch mit gezielten Stichen - dazu beitragen.
Die Unterkategorien meiner Bewertungen gewichte ich künftig wie folgt:
Essen 4-fach, Service und Sauberkeit je 2-fach, Ambiente und PLV einfach.
In diesem Sinne Carpe Diem
Ich bin weder Gastronom, Koch, Sommelier noch Ernährungsberater, habe mir von allem nur autodidaktisch ein Grundwissen angeeignet. Ich liebe gutes Essen und Trinken in jeder Form, wobei mir allein Geschmack zu wenig ist (den kann man auch auf von mir nicht akzeptierte Arten erreichen). Als Hobbykoch befasse ich mich vorwiegend... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 308 Bewertungen 761087x gelesen 8123x "Hilfreich" 5180x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 13.01.2015 2015-01-13| Aktualisiert am
13.01.2015
Besucht am 11.01.2015
Historie und Philosophie
Der Dreikönigskeller wie auch sein Wirt sind etwas ganz besonderes. Die Ruine des zerfallenen früheren Eiskellers einer Kirchheimer Brauerei in der Nähe stand bei der Namensgebung Pate. Alex Mader (+) und sein Bruder bauten den romantischen Gewölbekeller mit einem wunderschönen alten Kamin getreu nach alten Vorlagen. Jeder dabei verwendete Stein hat seine eigene Geschichte. Aus Abbruchhäusern in Kirchheim und der näheren Umgebung retteten sie alte behauene Sandsteinquader und bauten daraus Kamin und Portale, was dem Keller sein gewisses Etwas verleiht. Der Gastraum ist ausgestattet mit handwerklich gefertigten Tischen aus Wildkirsche mit dazu passenden Stühlen (antiquarische Sammelstücke). Am runden Cheftable – heute Stammtisch - am Eingang stehen vier Ohrensessel. Dies war der Platz an dem Alex Mader ein Großteil seiner Zeit an seinem geliebten Laptop und seinen über alles geliebten Büchern verbrachte, auf der Suche nach immer neuen Schmankerln, die er seinen Gästen kredenzen kann. Der studierter Philosoph, passionierte Antiquitätensammler und -händler wechselte als Spätberufener Autodidakt ins Gastronomiefach. Sein Ziel, den Gästen hervorragendes, natürlich zubereitetes Essen und gute Getränke in sehr angenehmem Ambiente, zu bezahlbaren Preisen zu bieten, verlor er nie aus den Augen.
Seine Nachfolger, Katja Schulz und Jürgen Aufrecht (nomen est omen) sind voll in seine Fußstapfen getreten. Ihre Küche bietet regionale einfache Gerichte (z.B. Rostbraten mit Bratkartoffeln) aus hervorragenden, nachverfolgbaren Zutaten ebenso wie Gerichte der nouvelle cuisine (coq au vin) und der mediterranen Küche (Tapas). Die "Speisekarte" aus maximal 8 Gerichten wechselt wöchentlich. Sie werden auf einer schwarzen Wandtafel über der Theke mit Kreide notiert. Geht ein Gericht aus wird es flugs gelöscht bzw. durch ein anderes ersetzt. Neuestes Kind ist die Zubereitung der Speisen nach dem „Sous Vide Verfahren“
Das Faible von Alex Mader für unbekannte, französische und mediterrane Weine wurde ergänzt durch ein beachtliches Angebot an biologischen Weinen eines des Demeter Weinguts aus dem Remstal. Auch die angebotenen Spirituosen namhafter regionaler Destillerien sind nicht zu verachten.
Die „Getränkekarte" läuft auf zwei Beinen durch das Restaurant und findet für jeden Geschmack das passende zum gewählten Essen, vorausgesetzt der Gast will sich beraten lassen.
Was habe ich gegessen
Zu jedem Gericht wird vom Haus ein Amuse Bouche serviert. Diesmal war es ein köstliches Gemüsecappucino im Mocca Tässchen mit 2 kross gebratenen Scheiben Blutwurst und angebratenen Würfelchen von Roten Beeten.
Danach ein kleiner Salatteller mit gemischten Blattsalaten.
Als Hauptgang gab‘s ein sous vide gegartes Wildschweinfilet mit Rotkohl, Kartoffelklößen und einer köstlichen Soße mit Speckwürfelchen serviert. Das Fleisch war auf den Punkt medium und zerging fast auf der Zunge.
Ein Vanilleeis mit heißen Himbeeren komplettierte mein Mal.
Begleitet wurde das Essen von einem Bio-Merlot aus dem Hause Schmalzried in Korb.
Noch beim Schreiben läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Leider kann ich diesmal keine Fotos bieten.
Da ich für das ganze einen Gutschein erhalten hatte, kann ich auch zum Preis nichts sagen.
Historie und Philosophie
Der Dreikönigskeller wie auch sein Wirt sind etwas ganz besonderes. Die Ruine des zerfallenen früheren Eiskellers einer Kirchheimer Brauerei in der Nähe stand bei der Namensgebung Pate. Alex Mader (+) und sein Bruder bauten den romantischen Gewölbekeller mit einem wunderschönen alten Kamin getreu nach alten Vorlagen. Jeder dabei verwendete Stein hat seine eigene Geschichte. Aus Abbruchhäusern in Kirchheim und der näheren Umgebung retteten sie alte behauene Sandsteinquader und bauten daraus Kamin und Portale, was dem Keller sein gewisses... mehr lesen
Dreikönigskeller
Dreikönigskeller€-€€€Restaurant, Biergarten, Erlebnisgastronomie4970213225Beethovenstr. 3, 73230 Kirchheim unter Teck
4.0 stars -
"Ein Restaurant, das in allen Punkten aus dem Rahmen fällt" carpe.diemHistorie und Philosophie
Der Dreikönigskeller wie auch sein Wirt sind etwas ganz besonderes. Die Ruine des zerfallenen früheren Eiskellers einer Kirchheimer Brauerei in der Nähe stand bei der Namensgebung Pate. Alex Mader (+) und sein Bruder bauten den romantischen Gewölbekeller mit einem wunderschönen alten Kamin getreu nach alten Vorlagen. Jeder dabei verwendete Stein hat seine eigene Geschichte. Aus Abbruchhäusern in Kirchheim und der näheren Umgebung retteten sie alte behauene Sandsteinquader und bauten daraus Kamin und Portale, was dem Keller sein gewisses
Fazit
Für Burger und Western Fans durchaus zu empfehlen. Mein Bedarf ist allerdings wieder für eine Weile gedeckt.
Lage
Das Little Archie liegt auf der, dem Ort gegenüberliegenden Neckarseite und ist ein Teil des Otto-Areals in Reichenbach/Fils. Es ist bequem über die K 1206 zu erreichen. Die Lage an der B 10 muss in Kauf genommen werden, dafür gibt es Parkplätze in Hülle und Fülle rund um das Areal. Der Biergarten, der erst vor kurzem verdoppelt wurde liegt direkt an der K 1206 und der B 10, wird aber trotzdem stark frequentiert.
Ambiente
Gleich nach dem Eintreten fühlt man sich ein bisschen in die Zeit der rest stops der legendären Route 66 zurückversetzt. Lebensgroße Holzindianer, eine Miniatur der Freiheitsstatue sowie Kopien alter Werbetafeln schmücken die Ecken und Wände des Lokals. Über der Theke der vielversprechende Hinweis amerikanisch orientierter Lokale in großer Schrift: "Good Food, Good Drinks, Good Times“. Fehlt nur noch ein mechanisches Klavier und Lasso schwingende Cowgirls. Neben dem Foyer im Erdgeschoss gibt es noch eine Galerie im 1. OG. Die einfachen Holztische sind mit ordentlichen, rotkarierten Tischdecken eingedeckt (siehe auch http://www.archie-holzmaden.de/galerie_reichenbach.htm). Darauf standen je ein Salz bzw. Pfefferstreuer und eine Plastikflasche mit der berühmten roten Soße von "K". Das Publikum an diesem Abend rekrutierte sich überwiegend aus der Altersklasse unter 30.Dem Vernehmen nach soll im Stammhaus in Holzmaden (http://www.archie-holzmaden.de/) alles noch viel uriger sein
Anlass
Einmal im Jahr gebe ich meinen Gelüsten auf Fast-Food nach. Erstens um wirklich mitreden zu können und zweitens um zu wissen, wie Sodbrennen wirklich ist. Diesmal fiel die Wahl auf Little Archies, nachdem ich die bisherigen Kritiken gelesen hatte. Danach erwartete ich sowas ähnliches wie Fuddruckers - world greatest hamburgers - das ich vor einigen Jahren in Miami (Hialeah) besuchte (http://www.fuddruckers.com/). Dort hatte ich nämlich die besten Hamburger meines Lebens gegessen - die frische Zubereitung konnte man dort vom Zerlegen der Rinderhälften bis zum fertigen Produkt hinter Glas verfolgen. Ein Hamburgerfan bin ich aber trotzdem nicht geworden.
Bedienung
Beim Eintreten wurde man mit einem freundlichen "Hallo" begrüßt. Danach bemühten sich die jungen Damen (und ein Herr) sehr um das Wohl der Gäste. Das bestellte Getränk stand bereits 10 Minuten nach der Bestellung auf dem Tisch. Da ich an einem Zweiertisch direkt am Eingang saß bot mir die Bedienung unaufgefordert einen Tausch mit einem freigewordenen Vierertisch an. Das von der Buffetkraft servierte Häagen Dazs tauschte Sie unaufgefordert aus, weil es leichte Eiskristalle hatte. Das gibt einen Punkt extra.
Essen
Die Speisekarte habe ich sehr genau unter die Lupe genommen. Mir fiel dabei auf, dass keinerlei Zusatzstoffe deklariert sind (gutes Zeichen!?). Ein Hinweis über der Hamburgeraufzählung sagte aus, dass nur 200 - 220 g reines Rindfleisch für die Hamburger verwendet werde (auch nicht schlecht). Mein Blick blieb zuerst am Kobe-Hamburger hängen (12,80 € dafür schien mir günstig). Als ich aber erfuhr, dass dieser Burger auch nur mit Paddies belegt ist, nahm ich von einer Bestellung Abstand (dafür schien mir der Preis dann doch nicht gerechtfertigt. Also entschied ich mich für einen New Oleans Burger (10,90 €). Lt. Speisekarte wird dieser mit Tomaten, Gurken, gerösteten Zwiebeln, Mozzarella und Archie Fries angerichtet. Was dann kam sah auf den ersten Blick bombastisch aus (siehe Foto), die Ernüchterung stellte sich aber bald darauf ein. Den meisten Platz auf dem Teller nahmen die Archie Fries ein (ca. 3 mm starke Kartoffelscheiben ähnlich Pommes Frites). Danach kam der Burgerturm, zusammengehalten durch einen Holzspieß. Das standardmäßige Weichbrötchen (bun) mit weißem Sesam auf der Oberseite war an den Schnittseiten leicht getoastet. Der untere Teil war mit der roten "K"-Soße bestrichen (leicht durchweicht) und mit dem Teil eines Salatblattes bedeckt, darauf ein dunkelbraun gebratenes Paddy aus feinst gehacktem Fleisch (ca. 1 cm dick, das deutlich nach Rindfleisch schmeckte). Auf diesem fand ich die gedünsteten Zwiebel, abgedeckt mit einer Scheibe Käse und einem weiteren Salatblatt. Der Käse könnte der Farbe nach Mozzarella gewesen sein, hatte aber nicht die für diese Käsesorte übliche faserige Konsistenz. Darüber kam das nächste Paddy abgedeckt mit viereckigen Käsescheiben, die eher an Schmelzkäse als an Mozzarella erinnerten. Darauf noch eine geschmacklose Tomatenscheibe, undefinierbare Käseteile und das Oberteil des buns. Das ganze vielleicht "echt" amerikanisch, ernährungswissenschaftlich aber eine totale Fehlkombination. Da ich an diesem Abend ordentlich Hunger hatte, aß ich mit Ausnahme des buns alles auf. Das befürchtete Sodbrennen trat dann auch prompt 3 Stunden später ein. Insoweit also kein Unterschied zu anderen Burgerlokalen.
Dessert
Als ich schon bezahlt hatte, entdeckte ich das Angebot an Häagen Dazs Eis (Mini Pins, 100 ml à 3,40 €). Das musste natürlich noch geordert werden, weil das bei einem amerikanischen "Menü" schließlich nicht fehlen darf. Von der Buffetkraft wurde es mir originalverpackt serviert, mit dem Hinweis, der Plastikschaber befinde sich unter dem Deckel. Kurz darauf kam meine Tischbedienung, schaute das Eis an und tauschte es unaufgefordert aus, weil Eiskristalle auf der Oberseite zu sehen waren. Jetzt war ein ordentlicher Eislöffel dabei, was mir sehr angenehm auffiel.
Den Preis für das "Menü (incl. 1 Getränk 18,00 €) empfand ich sehr hoch, um nicht zu sagen überzogen.
Fazit
Für Burger und Western Fans durchaus zu empfehlen. Mein Bedarf ist allerdings wieder für eine Weile gedeckt.
Lage
Das Little Archie liegt auf der, dem Ort gegenüberliegenden Neckarseite und ist ein Teil des Otto-Areals in Reichenbach/Fils. Es ist bequem über die K 1206 zu erreichen. Die Lage an der B 10 muss in Kauf genommen werden, dafür gibt es Parkplätze in Hülle und Fülle rund um das Areal. Der Biergarten, der erst vor kurzem verdoppelt wurde liegt direkt an der K 1206... mehr lesen
Archie | American Restaurant
Archie | American Restaurant€-€€€Restaurant07153924301Heinrich-Otto-Str. 1, 73262 Reichenbach an der Fils
3.0 stars -
"Typisch amerikanischer Rest-Stop - nicht mein Fall" carpe.diemFazit
Für Burger und Western Fans durchaus zu empfehlen. Mein Bedarf ist allerdings wieder für eine Weile gedeckt.
Lage
Das Little Archie liegt auf der, dem Ort gegenüberliegenden Neckarseite und ist ein Teil des Otto-Areals in Reichenbach/Fils. Es ist bequem über die K 1206 zu erreichen. Die Lage an der B 10 muss in Kauf genommen werden, dafür gibt es Parkplätze in Hülle und Fülle rund um das Areal. Der Biergarten, der erst vor kurzem verdoppelt wurde liegt direkt an der K 1206
Der relativ neue "Haarschlotzer" ein uriges Restaurant mit original schwäbischer Frischeküche. Das meiste perfekt hausgemacht (Oma lässt grüßen). Für Freunde von Cordon Bleu, es gibt sechs Variationen davon auf der Karte. Mein Wildgericht (s.u.) setzt die kommenden Wild- bzw Gänsewochen in ein sehr interessantes Licht. Ich werde auf alle Fälle dabei sein.
Lage und Anfahrt
Reichenbach liegt rd. 25 km von Stuttgart und ist leicht über die B 10 (Richtung Ulm) zu erreichen. Das Lokal liegt in unmittelbarer Nähe der Haltestelle der DB, die im Stundentakt (R 1, Stuttgart Ulm) angefahren wird. Die Ausschilderung ist unverfehlbar. Vor dem Lokal gibt es ca. 10 Parkplätze, die aber vermutlich auch von Gästen des Rock Cafés genutzt werden. Der große Parkplatz am Edeka Supermarkt wird leider nach Geschäftsschluss mit einer Schranke abgeschlossen. Von Plochingen aus gibt es auch noch div. Busverbindungen. Die meisten Busse halten aber in der Stuttgarter Straße. Erkundigungen beim Fahrer rate ich an.
Ein bisschen Chronik
Klaus Vögele und seine Frau Silvia haben rund 20 Jahre lang bis zum Februar 2014 das Waldheim in Esslingen-Berkheim (Sportgaststätte des TSV Berkheim) betrieben. Seit dem 15.03.2014 betreiben sie den Haarschlotzer in Reichenbach, inzwischen ein heißer Tip was regionale, saisonale, original schwäbische Küche betrifft. Ein Touch Cross Over aus dem reichhaltigen Repertoire von Klaus Vögele lässt sich aus der Speisekarte auch erkennen.
Dass die Reichenbacher mit Spitznamen "Haarschlotzer" (eingedeutschter Name, schwäbisch richtig wäre "Hoorschlotzer") genannt werden, war mir schon bekannt, doch was steckt hinter dem Namen? Klaus Vögele half mir auch da auf die Sprünge. Im Jahr 1877 gründete die Firma "Otto Garne" in Reichenbach eine Baumwollspinnerei. Sie wurde schnell zum bedeutendsten Arbeitgeber des Ortes, beim dem viele Reichenbacher Arbeit fanden. Um die feinen Baumwollgarne besser in den Griff zu bekommen, befeuchteten die emsigen Damen ihre Finger hin und wieder mit der Zunge. Dies sah wohl ähnlich aus wie das Ablecken (schwäbisch: schlotzen) der haarfeinen Fäden, weshalb ein Aufseher seine Mitarbeiterinnen liebevoll "Meine Hoorschlotzer" genannt haben soll. Dieser Spitzname ist den Reichenbachern bis heute geblieben.
Bedienung Empfang
Gleich beim Eintreten in den Gastraum entdeckte ich Klaus Vögele (Wirt und Koch) hinter dem Tresen. Ich wurde sehr freundlich begrüßt und an meinen reservierten Tisch begleitet. Trotzdem, dass sein Nebenzimmer mit den Teilnehmern eines Klassentreffens voll war, nahm er sich Zeit mit mir - als neuer Gast - ein kleines Gespräch zu führen (erstes Plus).
Service
Eine nette jüngere Dame brachte mir die ansprechende, gut aufgemachte Speisekarte (zweites Plus) und wartete geduldig das Ergebnis meines Kartenstudiums ab, bis sie die Bestellung von Essen und Trinken entgegennahm. Flink brachte sie mir das gut eingeschenkte Weihenstephaner Kristallweizen und wenig später die Tomatensuppe. Fast punktgenau mit dem letzten Löffel Suppe kam der Beilagensalat. Das Hauptgericht folgte nach angenehmer Wartezeit. Jeder Gang wurde mit einem freundlichen "Wohl bekomm‘s" oder "Lassen sie sich's schmecken" serviert, ohne die Frage "ob alles recht war" zu vergessen. Sie entpuppte sich zu einem wahren Wirbelwind. Kaum hatten Gäste ihren Tisch verlassen wurde abgeräumt und eine neue Beidecke aufgelegt und immer ein freundliches Lächeln im Gesicht.
Ein kleiner Gruß aus der Küche und ein bisschen weniger husch, husch hätten den 5.* in greifbare Nähe gerückt.
Das Essen
Meine Entscheidung für das Essen ...
stand schnell fest. Als Liebhaber von Wild entschied ich mich für
Wildhasenrückenfilet, rosa gebraten an Wildrahmsoße, handgeschabten Spätzle und Salat 16,20 €
Das Fleisch war sehr zart, auf den Punkt medium gebraten, ca. 1 mm schmackhafte Kruste mit köstlichem Röstaroma. Das Zentrum gleichmäßig dunkelrosa, saftig und trotzdem schnittfest. Schon beim Anblick bildeten sich Pfützen auf meiner Zunge. Der Wildgeschmack sehr angenehm. Als Geheimnis verriet mir der Wirt, dass er sein Wild möglichst direkt beim Jäger kauft und so gut wie nie beizt. (ich verabscheue Essig- oder Buttermilchbeizen, die leider immer noch zum Einsatz kommen).
Die handgeschabten Spätzle dazu (auf die Haselnussspätzle lt. Karte musste ich leider wegen einer Allergie gegen Haselnüsse verzichten, der Tausch war unproblematisch), eine Offenbarung für sich. Zusammen mit dem Rahmsössle ein Gaumenkitzler der besonderen Art. Geschmacklich gut abgestimmt die eingelegte Birne mit Preiselbeerkompott.
Dazu passte mein Weihenstephaner Kristallweizen (0,5 l 3,40 €)
Das alles lässt mich in diesem Fall die etwas schwache Präsentation vergessen und ich runde die Bewertung ausnahmsweise auf 5 * auf. Der Haarschlotzer ist ja schließlich "nur" ein schwäbisches Wirtshaus und kein Gourmettempel. Hoffe, dass Klaus Vögele diesen Standard noch lange halten kann.
Das Ambiente Das Gute zuerst
Das Restaurant wurde nach gründlicher Renovierung am 15. März unter der Leitung des Ehepaares Vögele neu eröffnet. Der Eingangsbereich ist dekoriert mit Kunstdrucken von Grafiken von Picasso und Da Vinci. Leider setzt sich das im Gastraum nicht fort.
Der Gastraum
eingerichtet als Bauernstube mit der dafür bekannten Möblierung aus hellem Holz, Kiefernholzverkleidung der Wände und entsprechenden Raumteilern ist soweit noch akzeptabel. Der viele Krimskrams auf den Borden, eine Mischung aus Flohmarkt (Milchkannen, Geschirr, Küchen- bzw bäuerlichen Geräten, Modellautos und Krafträder u.a.m.), Souvernirs (amerikanische Autokennzeichen) und Puppenstube ist mir einfach zu viel. Kann mir aber durchaus vorstellen, dass es dafür Liebhaber gibt.
Positiv erwähnen möchte ich das alte Saba Radio aus den 50er Jahren und den antiken Grammofonschrank mit Handkurbel. Die haben ein gewisses Etwas.
Die neue Toilettenanlage gehobener Standard.
Sauberkeit
Gasträume und Toiletten blitzen vor Sauberkeit.
Fazit (für schnelle LeserInnen vorab)
Der relativ neue "Haarschlotzer" ein uriges Restaurant mit original schwäbischer Frischeküche. Das meiste perfekt hausgemacht (Oma lässt grüßen). Für Freunde von Cordon Bleu, es gibt sechs Variationen davon auf der Karte. Mein Wildgericht (s.u.) setzt die kommenden Wild- bzw Gänsewochen in ein sehr interessantes Licht. Ich werde auf alle Fälle dabei sein.
Lage und Anfahrt
Reichenbach liegt rd. 25 km von Stuttgart und ist leicht über die B 10 (Richtung Ulm) zu erreichen. Das Lokal liegt in unmittelbarer... mehr lesen
Restaurant Haarschlotzer
Restaurant Haarschlotzer€-€€€Restaurant, Biergarten071536190030Olgastr. 12, 73262 Reichenbach an der Fils
4.0 stars -
"Hier kann man herrlich versumpfen" carpe.diemFazit (für schnelle LeserInnen vorab)
Der relativ neue "Haarschlotzer" ein uriges Restaurant mit original schwäbischer Frischeküche. Das meiste perfekt hausgemacht (Oma lässt grüßen). Für Freunde von Cordon Bleu, es gibt sechs Variationen davon auf der Karte. Mein Wildgericht (s.u.) setzt die kommenden Wild- bzw Gänsewochen in ein sehr interessantes Licht. Ich werde auf alle Fälle dabei sein.
Lage und Anfahrt
Reichenbach liegt rd. 25 km von Stuttgart und ist leicht über die B 10 (Richtung Ulm) zu erreichen. Das Lokal liegt in unmittelbarer
Geschrieben am 13.01.2015 2015-01-13| Aktualisiert am
20.10.2016
Besucht am 14.05.2014
Fazit (für SchnelleserInnen vorab):
Wer deftige Hausmannskost von ausgezeichneter, natürlicher Qualität liebt, der ist hier am richtigen Platz.
Nach einem heftigen Arbeitstag hatte ich große Lust (und Hunger) auf ein deftiges Essen. Die Wolf's Stuben, bekannt für schwäbische Hausmannskost besonderer Güte hatte ich schon länger auf der Warteliste, also nichts wie hin. Weil das Lokal bietet den Sky Service anbietet, warnte mich der Wirt bei der tel. Reservierung davor, dass es etwas lauter werden könnte, was ich aber billigend in Kauf nahm. Trotz einiger Ausbrüche bei denen man das eigene Wort nicht mehr verstand - was sich wegen des Ergebnisses aber in Grenzen hielt - haben wir unseren Entschluss nicht bereut. Eine ausgezeichnete bodenständige Küche hat uns für alles entschädigt.
Wolf's Stuben ist ein Landgasthaus von gehobenem, rustikalem Niveau.
Bedienung
Gleich nach dem Eintreten in die Gaststube empfing uns der Wirt sehr freundlich und zeigte uns unseren Platz im Nebenzimmer.
Die sehr freundliche, erfahrene und geschickte Bedienung mittleren Alters brachte die makellos saubere, 4-seitige Speise- und Getränkekarte. Das Hirschragout - Zusatzbezeichnung "auf Nachfrage" - fiel mir sofort ins Auge. Leider fiel die Nachfrage negativ aus, was mir die Bedienung bedauernd erklärte.
Trotz vollem Lokal brachte sie zügig die bestellten Getränke, nahm die Essensbestellung auf, die sie nach angenehmer Wartezeit korrekt servierte (Salat vorab, nach ausreichender Zeit die Hauptgänge).
Ohne Murren nahm sie den Schlemmerblockgutschein entgegen. Ich hatte fast den Eindruck deshalb als besonderer Gast behandelt zu werden.
Das Essen
Die sehr übersichtlich gestaltete, umfangreiche Speisekarte verursachte eine mittlere Qual der Wahl. Wir entschieden uns schließlich für
Allgäuer Sahnesteak (Schweinerückensteak gefüllt mit Schinken und Käse, Blattsalat) 12,50 €
Wolf's Stuben-Teller (Fleischküchle, Schnitzel, Maultasche, Kartoffelsalat) regulär 12,50 € (frei wegen 2 für 1 Gutschein)
dazu Apfel-Birnenmost je Glas 2,00 € und Teinacher Classic 0,5 ltr 2,50 €
Der vorab servierte Beilagensalat war mit einem wohlschmeckenden, hausgemachten Essig-Öldressing angemacht. Ein bisschen mehr Präsentation (z.B. frische Kräuter, Zwiebelringe und Körnermix) würde ihn noch appetitlicher machen.
Das Sahnesteak war sehr köstlich zubereitet, sehr saftig gebraten, mit gutem Schinken und Käse gefüllt. Das ganze sehr angenehm gewürzt mit natürlicher Bratensoße angerichtet. Die Kässpätzle sichtlich hausgemacht, ebenfalls mit gutem Käse zubereitet.
Vom Stuben-Teller, das Fleischküchle nach Mammas Art, pfannengebraten und köstlich gewürzt. Das Schweineschnitzel Wiener Art mit fluffiger Panade, die hausgemachte Maultasche (siehe Bild) ein Gedicht für sich. Last but not least der echte schwäbische Kartoffelsalat, wie ihn meine Oma machte. Man könnte sich reinlegen.
Das ganze hatte lediglich einen kleinen Pferdefuß, die Präsentation war sehr schwäbisch sparsam, weshalb ich leider nur 4 Sterne vergeben kann.
Das Ambiente
Das Lokal wurde offensichtlich vor nicht allzu langer Zeit gründlich renoviert. Wände, Decken und Mauerdurchbrüche sind in weißem Rauputz gehalten, was dem ganzen Leichtigkeit verleiht. Die relativ geringe Raumhöhe (Altbau) wird dadurch sehr gut kaschiert. Die dazu passende Holzmöblierung (siehe HP) wurde offensichtlich von einem guten Innenarchitekten kreiert.
Gegenüber dem Eingang findet sich die einladende, gut gestaltete Theke, die offensichtlich gut frequentiert ist.
Im Bereich der Theke und dem Gastraum befinden sich 2 Großbildfernseher für die Übertragung der Bundesligaspiele von Sky. Selbst auf der Herrentoilette ist ein kleinerer Bildschirm installiert (dass man keine Minute versäumen muss). Das kleine Nebenzimmer ist frei davon und nur mittelbar belastet. Man kann dort trotzdem sein Essen genießen (wenn ein Tor fällt muss man halt kurz weghören). Wer sich daran stört, sollte sich übertragungsfreie Tage für seinen Besuch aussuchen. Der Wirt gibt ja bereitwillig telefonisch darüber Auskunft.
Das Publikum war sehr gemischt, überwiegend jedoch ältere Herren (wohl Stammgäste).
Sauberkeit
Das Lokal und die Toiletten sind sehr sauber und geben keinen Anlass zu Beanstandungen (gehobener Standard).
Fazit (für SchnelleserInnen vorab):
Wer deftige Hausmannskost von ausgezeichneter, natürlicher Qualität liebt, der ist hier am richtigen Platz.
Nach einem heftigen Arbeitstag hatte ich große Lust (und Hunger) auf ein deftiges Essen. Die Wolf's Stuben, bekannt für schwäbische Hausmannskost besonderer Güte hatte ich schon länger auf der Warteliste, also nichts wie hin. Weil das Lokal bietet den Sky Service anbietet, warnte mich der Wirt bei der tel. Reservierung davor, dass es etwas lauter werden könnte, was ich aber billigend in Kauf nahm.... mehr lesen
Wolfs Stuben
Wolfs Stuben€-€€€Biergarten, Gasthof07153558180Ulmer Str. 12, 73262 Reichenbach an der Fils
4.0 stars -
"Gut Bürgerliche Küche zu attraktiven Preisen. Empfehlenswerter Mittagstisch." carpe.diemFazit (für SchnelleserInnen vorab):
Wer deftige Hausmannskost von ausgezeichneter, natürlicher Qualität liebt, der ist hier am richtigen Platz.
Nach einem heftigen Arbeitstag hatte ich große Lust (und Hunger) auf ein deftiges Essen. Die Wolf's Stuben, bekannt für schwäbische Hausmannskost besonderer Güte hatte ich schon länger auf der Warteliste, also nichts wie hin. Weil das Lokal bietet den Sky Service anbietet, warnte mich der Wirt bei der tel. Reservierung davor, dass es etwas lauter werden könnte, was ich aber billigend in Kauf nahm.
Geschrieben am 12.01.2015 2015-01-12| Aktualisiert am
12.01.2015
Besucht am 02.05.2014
Fazit (für den schnellen Leser vorab)
Wer echte schwäbische Küche mit urigen, traditionellen Gerichten und edlen regionalen Weinen sucht, einen Abend in angenehmem, liebevollem Ambiente, freundlichst unterhalten von der charmanten und sehr kompetenten Wirtin, zu sehr moderaten Preisen im Zentrum der historischen Altstadt von Esslingen verbringen möchte, der findet im Rosenhäusle sein Wunschlokal. Einziger "Nachteil", es besteht eine erhöhte Gefahr des Versackens. Wollte ursprünglich nur kurz was zu Abend essen, was sich dann aber in einen 3 stündigen Aufenthalt ausweitete
. Lage
Das Rosenhäusle liegt sehr zentral, genau im Zwickel zwischen Oberer und Mittlerer Beutau in Fortsetzung der Linie Kessler Sekt - Neues Rathaus. Pkw Fahrer parken am besten in einem der Parkhäuser an der Ringstraße, ansonsten kann’s leicht zur Odyssee werden. Vom S-Bahnhof (ZOB, Haltestelle derzeit Berliner Straße, vor dem Einkaufscenter ES) aus fahren mehrere Buslinien zur Haltestelle "Kleiner Markt". Von dort aus nur noch ein Katzensprung zum Rosenhäusle.
Historisches
Das Rosenhäusle (den älteren Esslingern bekannt als "Goldene Rose", Urname "Roßen") ein typischer mittelalterlicher Fachwerkbau mit überkragenden Stockwerken (Baugrund innerhalb der befestigten Stadtkerne war damals rar), ist eine der ältesten, urkundlich erwähnten Gaststätten der Stadt (Kandlersche Risse von 1776). Nach diversen Hochs und Tiefs hat die jetzige Inhaberin - Frau Bettina Witthuhn - das Lokal vor sieben Jahren übernommen und ein wahres Schmuckstückchen schwäbischer Gastlichkeit draus gemacht.
Angebot
Kennern läuft bereits beim Lesen der Speise- und Weinkarte (und dazu muss man sich Zeit lassen, denn nicht nur die Gerichte sind schwäbisch, sondern auch die Karte) das Wasser im Munde zusammen. Gar mancher wird straucheln, wenn er dort liest „ebbes vom Viech“ – sprich Fleischgerichte oder „ebbes mit ohne Floisch“ – also fleischloses. Hier findet man längst verschollen Geglaubtes, weil aus der Mode geraten. Unter "Urschwäbischem" findet man köstliche Gerichte aus Innereien. Auch das "Veschperangebot" (zu Deutsch Abendbrot, abgeleitet von der katholischen Abendandacht, der Vesper) kann sich sehen lassen. Den "a'gmachten Backstoikäs" (Limburger in Essig/Öl/Zwiebeln, der Name kommt von der ziegelartigen Form des Käses) muss man einfach probieren. Übrigens, der "Leberkäs mit Ochsaaug" ist keine Barbarei, sondern gebackener Fleischkäse mit einem Spiegelei darüber.
Auch die Weinkarte ist sehr gut zusammengestellt. Neben Weinen der Esslinger Weingüter Bayer und Kusterer finden sich noch einige andere Raritäten, so z.B. die "Roßwager Halde", ein köstlicher, trockener Lemberger der fast unbekannten Gebietskellerei Roßwag-Mühlhausen, Vaihingen Enz (dem sog. Lembergerland). Wie ich erfahren habe soll die Karte ergänzt werden durch Bio-dynamische Weine des Demeter Weinguts Schmalzried aus Korb.
Bedienung
Sehr freundlich empfangen wurde ich von einer netten jungen Bedienung, die sich reizend um Jacken- und Schirmablage kümmerte, was heute leider oft nicht mehr zum Standard gehört. Sehr beflissen wies sie mich auf die Tagesanbote hin, die nicht auf der Karte standen. Geduldig wartete sie ab bis ich das Studium der interessanten Karte abgeschlossen hatte. Sehr positiv: Keine der mir lästigen voreiligen Fragen nach Getränk war zu vernehmen.
Das alles wurde noch getoppt als die sehr charmante Wirtin in den Raum schwebte. Alle anwesenden Gäste wurden freundlichst begrüßt. Sie nahm sich die Zeit mit jedem Gast ein kleines Schwätzchen zu machen. Hab das dann auch weidlich ausgenutzt und so die interessanten Infos zum Lokal, der Küche und ihrer Philosophie bekommen. Frau Witthuhn versteht es ausgezeichnet dem Gast das Gefühl etwas Besonderes zu sein zu vermitteln, was bei mir letztlich den Wunsch nach einem Dessert und einem 2. Viertele Wein auslöste. Schon das sind 5 Sterne wert.
Das Essen
Nach reiflicher Überlegung habe ich mich für das urschwäbische Traditionsgericht entschieden:
Gaisburger Marsch 7,80 €
Das ist ein traditionelles Eintopfgericht, hergestellt aus einer kräftigen Rinderbrühe (und hier war’s eine originale, hausgemachte ohne Pülverchen), handgeschabten Spätzle, Kartoffelwürfeln oder -rädle, Ochsenfleisch und geschmälzten Zwiebeln. Schon der Duft, der der Löwenkopfterrine entströmte war berauschend (die Terrine war natürlich randvoll. Das Foto habe ich erst später gemacht, damit man die Zutaten besser erkennt).
Das Gericht ist regional bedingt auch noch unter anderen Namen bekannt z.B.
Kartoffelschnitz und Spätzle
Böckinger Feldgeschrei
Verheierte (Verheiratete, weil Kartoffel und Spätzle innig miteinander verbunden werden)
Der Stuttgarter Name Gaisburger Marsch kommt daher, weil im 19. Jahrhundert die Offiziersanwärter der Berger Kaserne das Eintopfgericht des Wirtes der damaligen Bäckerschmiede im Ortsteil Gaisburg über alles liebten. Militärischer Gepflogenheit entsprechend marschierten sie von der nahegelegenen Kaserne in Reih und Glied zur Bäckerschmiede, wenn sie ihr sonntägliches Mahl einnehmen wollten. Dieser Marsch nach Gaisburg ergab dann den Namen für den Eintopf.
Zum Dessert ließ ich mich gerne verleiten (ich liebe es, wenn es frisch aus der Pfanne kommt):
Schwäbische Apfelküchla mit Vanilleeis 4,90 €
Das sind fingerdick geschnittene Apfelscheiben mit dezenter Säure, die in einem leicht süßen Teig gewälzt, in heißem Fett ausgebacken und abschließend mit Zucker und Zimt ausgebacken werden. Hätte mich drin wälzen können.
Wunderschön dazu passte der trockene Lemberger "Roßwager Halde" (0,25 ltr. 4,20 €, man bemerke 0,25 nicht 0,2) der im typischen schwäbischen Henkelglas serviert wurde. Widerstandslos lies ich mich zu einem zweiten Glas verführen.
Für die ausgezeichnete Zubereitung und den Mut einfache, traditionelle Gerichte anzubieten gebe ich gerne 5 Sterne.
Das Ambiente
Das Lokal ist sehr gemütlich eingerichtet. Das Mobiliar sehr ansprechende, stabile, dunkle Holztische mit dazu passenden, bequemen Stühlen. Eingedeckt mit beigen Läufern. Die übrige Dekoration geschmackvoll, heimelig und überhaupt nicht überladen (kein Museum). Auf jedem Tisch ein frisches Röschen im Glas und je eine Salz und Pfeffermühle.
Die Beleuchtung der Räume sehr dezent gedimmt, aber keinesfalls schummrig. Die Einrichtung der Toiletten entspricht gutem Standard. Die Accessoires zeigen eine deutliche feminine Handschrift.
Die bauartbedingten Treppenstufen am Eingang und zu den Toiletten, sowie der unerlässliche Windfang sind für Behinderte ein gewisses Hindernis.
Das gemischte Publikum aller Altersklassen war sehr angenehm.
Sauberkeit
Das Lokal und die Nebenräume sind sehr gut gepflegt. Kein Grund zu Beanstandungen.
Fazit (für den schnellen Leser vorab)
Wer echte schwäbische Küche mit urigen, traditionellen Gerichten und edlen regionalen Weinen sucht, einen Abend in angenehmem, liebevollem Ambiente, freundlichst unterhalten von der charmanten und sehr kompetenten Wirtin, zu sehr moderaten Preisen im Zentrum der historischen Altstadt von Esslingen verbringen möchte, der findet im Rosenhäusle sein Wunschlokal. Einziger "Nachteil", es besteht eine erhöhte Gefahr des Versackens. Wollte ursprünglich nur kurz was zu Abend essen, was sich dann aber in einen 3 stündigen Aufenthalt ausweitete
.
Lage
Das... mehr lesen
Rosenhäusle
Rosenhäusle€-€€€Restaurant0711 74057554Obere Beutau 1, 73728 Esslingen am Neckar
4.0 stars -
"Ein idealer Platz für Fan's der schwäbischen Küche und solche, die es werden wollen" carpe.diemFazit (für den schnellen Leser vorab)
Wer echte schwäbische Küche mit urigen, traditionellen Gerichten und edlen regionalen Weinen sucht, einen Abend in angenehmem, liebevollem Ambiente, freundlichst unterhalten von der charmanten und sehr kompetenten Wirtin, zu sehr moderaten Preisen im Zentrum der historischen Altstadt von Esslingen verbringen möchte, der findet im Rosenhäusle sein Wunschlokal. Einziger "Nachteil", es besteht eine erhöhte Gefahr des Versackens. Wollte ursprünglich nur kurz was zu Abend essen, was sich dann aber in einen 3 stündigen Aufenthalt ausweitete
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Lage
Das
Geschrieben am 12.01.2015 2015-01-12| Aktualisiert am
12.01.2015
Besucht am 17.01.2014
Allgemein
Das Ristorante/Pizzeria "Il Gargano" hat seinen Namen vom "Sporn des italienischen Stiefels", aus dessen Gegend der Besitzer stammt. Es ist entstanden aus dem früheren Gasthaus Lamm. Das Restaurant ist sehr gediegen eingerichtet. Sitzpolster, Vorhänge und Tischdecken sind farblich aufeinander abgestimmt. Sämtliche Tische sind immer eingedeckt.
Das Publikum ist obwohl sehr gemischt sehr gediegen. Die Angebote finden offensichtlich Anklang bei Jung und Alt. Die Ruhetage teilen sich die 3 Familienbetriebe geschickt auf, sodass zumindest immer ein Betrieb geöffnet hat.
Salvatore Nardella, der Chef des Hauses ist der Schwiegersohn der Wernauer Gastronomenfamilie, deren Mitglieder auch die "Pizzeria Pulcinella" und die "Trattoria Calabria" betreiben. Er selbst managed die Küche mit einem Beikoch, erledigt die Einkäufe und kreiert die Speisen- bzw. Tageskarte.
Service
Seine Frau Adelina ist zuständig für den Service, eine nicht ganz leichte Aufgabe bei inzwischen 60 Restaurant-, 60 Terrassen- (in den warmen Jahreszeiten) und 80 Saalplätzen.
Essen und Getränke
Zu den Prinzipien des Chefs gehört, dass alle Speisen original italienisch aus frischen Zutaten zubereitet werden. Olivenöl und Hausweine werden zum Teil selbst aus Italien mitgebracht.
Ich habe für mich heute aus der Tagesempfehlung folgendes Menü zusammengestellt:
· Muscheln in Weißwein-Kräutersoße mit frischen Pizzabrötchen (7,50€)
· Panna cotta ( 3,50 €)
0,25 ltr. Trebiano DOC (3,50 €)
Auf Rechnung des Hauses gab’s noch einen guten Grappa. Ein gutes Preisleistungsverhältnis für die erhaltene Qualität.
Ich war mit allem sehr zufrieden und kann das Lokal nur weiterempfehlen.
Ein köstliches Mittagessen, das ich nur weiterempfehlen kann.
PS. Die Lasangne al forno am Nachbartisch sah auch sehr gut aus und duftete köstlich.
Allgemein
Das Ristorante/Pizzeria "Il Gargano" hat seinen Namen vom "Sporn des italienischen Stiefels", aus dessen Gegend der Besitzer stammt. Es ist entstanden aus dem früheren Gasthaus Lamm. Das Restaurant ist sehr gediegen eingerichtet. Sitzpolster, Vorhänge und Tischdecken sind farblich aufeinander abgestimmt. Sämtliche Tische sind immer eingedeckt.
Das Publikum ist obwohl sehr gemischt sehr gediegen. Die Angebote finden offensichtlich Anklang bei Jung und Alt. Die Ruhetage teilen sich die 3 Familienbetriebe geschickt auf, sodass zumindest immer ein Betrieb geöffnet hat.
Salvatore Nardella, der Chef... mehr lesen
Ristorante Il Gargano
Ristorante Il Gargano€-€€€Restaurant, Lieferdienst, Biergarten, Pizzeria07153618647Kirchheimer Straße 205, 73249 Wernau
4.0 stars -
"Interessante originale italienischeKüche mit empfehlenswertem Mittagstisch" carpe.diemAllgemein
Das Ristorante/Pizzeria "Il Gargano" hat seinen Namen vom "Sporn des italienischen Stiefels", aus dessen Gegend der Besitzer stammt. Es ist entstanden aus dem früheren Gasthaus Lamm. Das Restaurant ist sehr gediegen eingerichtet. Sitzpolster, Vorhänge und Tischdecken sind farblich aufeinander abgestimmt. Sämtliche Tische sind immer eingedeckt.
Das Publikum ist obwohl sehr gemischt sehr gediegen. Die Angebote finden offensichtlich Anklang bei Jung und Alt. Die Ruhetage teilen sich die 3 Familienbetriebe geschickt auf, sodass zumindest immer ein Betrieb geöffnet hat.
Salvatore Nardella, der Chef
Geschrieben am 12.01.2015 2015-01-12| Aktualisiert am
12.01.2015
Besucht am 22.01.2013
Allgemein
Nach längerer Zeit besuchte ich wieder einmal die Trattoria Calabria. Das Lokal gehört zur gleichen Gastronomenfamilie, deren Mitglieder auch die Lokale "Pulcinella" und "Il Gargano" betreiben. Das Ambiente ist immer noch das gleiche wie vor 15 Jahren. Der Wirt bedient selbst mit zurückhaltender Höflichkeit.
Die Beratung der Gäste wirkte auf mich nicht sehr kompetent und beschränkte sich auf allgemeine Aussagen wie "schmeckt gut" "kann ich empfehlen" u.ä. Details bekam man erst auf insistierende Nachfrage und das auch nicht immer sehr überzeugend. Angenehm fiel mir auf, dass auf jedem Tisch je eine Salz- und eine Pfeffermühle sowie je ein Flasche Olivenöl (extra vergine) und eine Flasche Aceto Balsmico standen.
Die Pizza- bzw. nudelgerichtlastige Speisekarte (ca. 70 Gerichte) nahm ich nur am Rande zur Kenntnis. Mehr interessierten mich die beiden Tafeln mit den Tagesgerichten. Besonders empfohlen wurden Lachsgerichte vom Grill. Ich bestellte deshalb Lachs à la Calabria (16 €), obwohl mir der Kellner nicht sagen konnte was das war.
Vorab wurde ein fertig angemachter gemischter Salat serviert (trotz vorhandenem Balsamico, Olivenöl, Salz und Pfeffer auf dem Tisch).
Das Lachsgericht wurde nach kurzer Wartezeit nicht sehr einfallsreich präsentiert. Es bestand aus einem ordentlichen Stück Lachs, das völlig bedeckt war mit einem Gemisch aus Tomaten- und Paprikagemüse. Daneben ein Schöpfer Spagetti (Convenience) mit Öl, Tomaten und Shrimps (5 Stück) vermischt. Der Lachs war enthäutet, sodass ich nicht mehr feststellen konnte, ob er tatsächlich auf dem Grill gebraten worden war. Bereits der erste Bissen war enttäuschend. Der Lachs schmeckte leicht tranig. Die Spagetti waren geschmacklich in Ordnung. Als ich das dem Wirt sagte bot er mir sofort ein anderes Gericht an. Interessanterweise entfernte er kurz danach die Angebotstafel. Er servierte mir dann Spagetti in einer Käsesauce aus Parmesankäse vom Laib, die sehr gut schmeckten. Den Preis dafür (11,50 €) fand ich allerdings sehr heftig.
Auch die Weinempfehlung auf einer weiteren schwarzen Tafel konnte mich nicht überzeugen. 5,50 € für 0,2 ltr. Vernatsch sind ganz schön happig. Ich blieb deshalb systemwidrig beim Paulaner. Da weiß man was man hat.
Fazit: Much ado about nothing (Shakespeare). Ich bin wieder für eine Weile bedient.
Allgemein
Nach längerer Zeit besuchte ich wieder einmal die Trattoria Calabria. Das Lokal gehört zur gleichen Gastronomenfamilie, deren Mitglieder auch die Lokale "Pulcinella" und "Il Gargano" betreiben. Das Ambiente ist immer noch das gleiche wie vor 15 Jahren. Der Wirt bedient selbst mit zurückhaltender Höflichkeit.
Die Beratung der Gäste wirkte auf mich nicht sehr kompetent und beschränkte sich auf allgemeine Aussagen wie "schmeckt gut" "kann ich empfehlen" u.ä. Details bekam man erst auf insistierende Nachfrage und das auch nicht immer sehr... mehr lesen
Trattoria Calabria
Trattoria Calabria€-€€€Take Away, Trattoria, Pizzeria07153558853Junkers Straße 10, 73249 Wernau
3.0 stars -
"Bekannte Trattoria mit Pizzeria am Ort" carpe.diemAllgemein
Nach längerer Zeit besuchte ich wieder einmal die Trattoria Calabria. Das Lokal gehört zur gleichen Gastronomenfamilie, deren Mitglieder auch die Lokale "Pulcinella" und "Il Gargano" betreiben. Das Ambiente ist immer noch das gleiche wie vor 15 Jahren. Der Wirt bedient selbst mit zurückhaltender Höflichkeit.
Die Beratung der Gäste wirkte auf mich nicht sehr kompetent und beschränkte sich auf allgemeine Aussagen wie "schmeckt gut" "kann ich empfehlen" u.ä. Details bekam man erst auf insistierende Nachfrage und das auch nicht immer sehr
Geschrieben am 12.01.2015 2015-01-12| Aktualisiert am
12.01.2015
Besucht am 29.11.2013
Allgemein
Fazit (für Schnellleser vorab): Für ein solches kulinarisches Erlebnis ist kein Weg zu weit. Das Cervus ist inzwischen ein Insidertipp und sehr beliebt. Für Besuche am Abend mindestens 8 - 10 Tage im Voraus reservieren.
Das kleine Gasthaus Cervus (zu Deutsch Hirsch) liegt mitten in Plochingen, gegenüber der BW-Bank. Seit Januar 2012 wird es von Johannes Füller geführt. Zuvor war dort La Cantina Toscana, nach einer Idee eines italienischen Gastronomen und dem Architekten Th.M. Leibssle, die bei "pane e vino" ideell entstand, was ein entsprechendes Schild an der Wand neben den Weinröhren belegt.
Es ist sehr schnuckelig eingerichtet, mit seinen lediglich 38 Sitzplätzen ein wahres Wohlfühlplätzchen. Es ist sehr gut mit dem Auto zu erreichen, das Parken in der Bergstraße kann in Stoßzeiten problematisch sein. Für das folgende kulinarische Erlebnis nimmt man dieses Anfangsproblem aber gerne in Kauf. Ich war heute zum ersten Mal da, sicher aber nicht zum letzten Mal.
Es ist überhaupt das erste Mal dass ich durchweg 5 Sterne vergebe, aber dieses Lokälchen hat es verdient. Ich habe es einfach ins Herz geschlossen.
Bedienung
Die Bedienung - eine ältere, sehr gepflegte Dame, (Anm.. Inzwischen leider im Ruhestand, doch auch die Nachfolgerinnen sind sehr akzeptabel), mit grundlegenden gastronomischen Kenntnissen, erbrachte einen erstklassigen, stilvollen, nicht aufgesetzten Service. Ich fühlte mich bei ihr richtig geborgen (was man heute leider nicht mehr oft sagen kann). Sie servierte zügig das Getränk und nach angenehmer Wartezeit Suppe und Hauptgericht. Unaufdringlich erkundigte sie sich mehrmals nach meinem Wohlbefinden und gab mir freundliche, fachgerechte Antworten auf meine Fragen. Unauffällig wischte sie nach jedem Gast den benutzten Tisch.
Das Essen
Die handgeschriebene Speisekarte war das erste Aha-Erlebnis. Sie enthielt nur 6 Gerichte, was aber die Qual der Wahl nicht verminderte.
Die bestellte, sehr appetitlich angerichtete Kürbiscremesuppe (3,50 €) aus einem Hokaidokürbis mit gerösteten Kürbiskernen und Kürbiskernöl verziert schmeckte vorzüglich. Sie war perfekt abgeschmeckt und wurde in einem sehr ansprechenden Teller serviert. Keine Spur von künstlichen Geschmacksverstärkern. Liebevolle Naturküche.
Kurz nach der Suppe erschien der Koch (und Inhaber) und erklärte mir freundlich, dass er die bestellte Entenleber leider nicht rechtzeitig geliefert bekommen habe, was er sehr bedauerte. Als Ersatz bot er mir zum selben Preis eine Entenbrust an (8,--€) an. Ich nahm dankend an und war gespannt, was mich erwartete. Was serviert wurde war keine bloße Entenbrust der üblichen Art, sondern ein kleiner Traum. Sechs köstlich zarte und saftige Scheiben Entenbrust auf den Punkt gebraten mit herrlich krosser Haut. Der natürliche Bratenfond rundete den Geschmack perfekt ab, ebenso die darauf verteilten Preiselbeeren der Premiumklasse. Dazu einen frischen Ackersalat mit feinem Balsamicodressing und Baguettescheiben (Parisienne).
Das alles als Tagesessen, was mag da wohl die Abendkarte offenbaren? Ich bin schon jetzt sehr gespannt darauf.
Nachtrag Abendessen
Die Abendkarte hält, was die Mittagskarte verspricht. Mein selbstgewähltes Menue war
Aperitif 1 Glas Fränzi (Frizzante v. Schloss Castell) mit Holunderblüten 4,70 €
Suppe Kartoffelschaum mit Forellenklöschen und Kerbel 7,00 €
Vorspeise Gamberoni und Calamari an Blattspinat (siehe Foto) 11,00 €
Dessert Crème brûlée 7,50 €
Getränke ¼ Meersburger Spätburgunder Rosé 4,80 €
1 Fl Mineralwasser 4,00 €
Ein Abendessen comme il faut, angenehm, leicht, unbelastend, in sich absolut rund, für die erhaltene Qualität ein absolut akzeptabler Preis.
Als absolutes Schmankerl enthält die Abendkarte ein 4-Gänge Überraschungsmenue für 48,- €. Hier tobt sich der Küchenchef nach allen Regeln der Kunst aus. Was drin ist wird nicht verraten.
Das Ambiente
Bereits der Eingang und die Fenster sind stilvoll mit dem Namenszug "Cervus Gasthaus" beschriftet.
Das kleine Lokal ist sehr nett eingerichtet. Gleich rechts neben dem Eingang ein kleines Nebenzimmer, links davon der Hauptraum mit Theke und Durchgang zur offenen Küche. Als Attribut an den Namen hängt neben der Theke ein Hirschgeweih, das mich in diesem Falle überhaupt nicht störte.
Der Gastraum zeichnet sich durch seine offene Küche aus, man kann zuschauen wie der Koch das bestellte Essen zubereitet. Er ist er mit Bildern und Figuren von regionalen Künstlern dekoriert und mit dunkel lasierten Tischen und gepolsterten, antiquarischen Stühlen ausgestattet. Die Tische zeigen zum Teil schon Gebrauchsspuren, was dem Flair aber keinen Abbruch tut.
Die Beleuchtung ist sehr angenehm aber trotzdem effektiv. Sie besteht aus mehreren Reihen unauffälliger Deckenleuchten. In die Wände sind über den Köpfen der Gäste dekorativ mehrere Reihen von Tonröhren eingelassen, die der Aufbewahrung von Rotweinflaschen dienen.
Im Nebenraum um die Ecke sind die Stühle in hellem Buchenholz. Die Möblierung im Nebenzimmer beim Eingang hat einen angenehmen Nussbaumton. Alles weckt den Eindruck einer gemütlichen Stube.
Die Wände der Küche sind deckenhoch mit polierten Granitplatten verkleidet. Sauberer geht’s nicht.
Auch die Toilettenbereiche sind sehr liebevoll und trotzdem zweckmäßig gestaltet. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass bei der Ausstattung viel positive feminine Power am Werk war. Sauberkeit
Mit einem Wort gesagt: TOP
Allgemein
Fazit (für Schnellleser vorab): Für ein solches kulinarisches Erlebnis ist kein Weg zu weit. Das Cervus ist inzwischen ein Insidertipp und sehr beliebt. Für Besuche am Abend mindestens 8 - 10 Tage im Voraus reservieren.
Das kleine Gasthaus Cervus (zu Deutsch Hirsch) liegt mitten in Plochingen, gegenüber der BW-Bank. Seit Januar 2012 wird es von Johannes Füller geführt. Zuvor war dort La Cantina Toscana, nach einer Idee eines italienischen Gastronomen und dem Architekten Th.M. Leibssle, die bei "pane e vino" ideell... mehr lesen
5.0 stars -
"Ein kleiner Gourmettempel, den man kennen sollte" carpe.diemAllgemein
Fazit (für Schnellleser vorab): Für ein solches kulinarisches Erlebnis ist kein Weg zu weit. Das Cervus ist inzwischen ein Insidertipp und sehr beliebt. Für Besuche am Abend mindestens 8 - 10 Tage im Voraus reservieren.
Das kleine Gasthaus Cervus (zu Deutsch Hirsch) liegt mitten in Plochingen, gegenüber der BW-Bank. Seit Januar 2012 wird es von Johannes Füller geführt. Zuvor war dort La Cantina Toscana, nach einer Idee eines italienischen Gastronomen und dem Architekten Th.M. Leibssle, die bei "pane e vino" ideell
Geschrieben am 12.01.2015 2015-01-12| Aktualisiert am
12.01.2015
Besucht am 03.02.2014
Kurzresümee vorab: Der Grüne Baum, eine Perle frischer, schwäbischer Hausmannskost muss man einfach mal probiert haben. Günstige Mittags- und Abendgerichte erfreuen eines jeden Schwaben Herz. Für Schleckermäuler gibt’s eine überzeugende Karte mit hausgemachten Desserts.
Hatte heute mal wieder richtig Lust auf solide Hausmannskost. Was lag da näher als das "Dreimädelhaus" - der Grüne Baum - in Plochingen, eine meiner ersten Kritiken, die noch ein bisschen dürftig ausgefallen sind und dringend der Überarbeitung bedürfen.
Das Lokal ist mit dem PKW gut zu erreichen. Parkplätze sind in der Tiefgarage am Markt genügend vorhanden (ab 19:00 frei). Das Lokal war früher mal eine Bäckerei. Der eingemauerte alte Holz-Backofen und die abgehängte Zwischendecke, die dem Gärprozess diente schaffen eine heimelige Atmosphäre im Nebenzimmer. Eine sehr ausgefallene, nicht alltägliche Deko.
Im Lokal geben die Frauen den Ton an, sowohl in der Küche wie auch im Service und das sorgt für einen gewissen Reiz. Das Lokal ist sehr beliebt in Plochingen. Da es nur über 40 (25 + 15) Sitzplätze verfügt, rate ich dringend frühzeitige Reservierung - besonders für das Nebenzimmer - an. Bedienung
Die Bedienung empfing mich sehr freundlich. Sie ließ mit der Speisekarte nicht lange auf sich warten und erkundigte sich mit liebevollem sächsischem Akzent nach meinem Getränkewunsch. Da ich hier immer ein Geislinger Kellerpils vom Fass trinke bestellte ich entgegen meiner Gewohnheit sofort. Herrlich gezapft brachte sie es nach angenehmer Wartezeit (ich kann einfach schnell geschenkte Biere nicht ab). Auch das bestellte Essen und das Dessert kamen nach angemessener Zeit. Die gewünschte Beilagenänderung wurde anstandslos akzeptiert. Zwischendurch erkundigte sie sich immer wieder unaufdringlich danach ob alles in Ordnung sei bzw. ob ich noch Wünsche hätte. Der Versuchung dem angebotenen Kirschwassereisguglhupf zu widerstehen konnte ich auch deshalb nicht widerstehen. Das Essen
Ich liebe handgeschriebene Speisekarten, auch wenn die Schnörkel manchmal schwer zu entziffern sind. Mit Hilfe der Bedienung war das ausgesuchte Gericht als Chilischnitzel vom Schweinerücken zu definieren. Ich entschied mich dafür, weil mir einerseits der Preis (11,50 €) gut gefiel und ich die Kombination bis dato nicht kannte. Den Spätzle - obwohl handgeschabt - zog ich die Bratkartoffeln vor, die ich von früher kannte und die noch genauso köstlich aussahen, wie ein Blick zum Nebentisch verriet. Das Schnitzel (natur) butterweich und saftig angebraten, dekoriert mit Scheibchen von grünen Chilies, schwamm in einer - für mich - angenehm scharfen, hausgemachten roten Chilisoße (muss allerdings sagen, dass ich auch sehr scharfe Gerichte kenne und liebe, also Vorsicht bei Abneigung gegen Schärfe). Die Bratkartoffeln waren goldbraun gebraten - comme il faut - und schmeckten vorzüglich. Positiv, sie wurden in einem separaten Schälchen serviert und konnten so dosiert eingedippt werden.
Dazu ein herrlich frisches Geislinger Kellerpils mit Kaiserkrone (2,80 €) - Herz was begehrst du mehr.
Den krönenden Abschluss bildete ein hausgemachter Kirschwassereisguglhupf (Zimteisparfait mit Kirschwasser in Guglhupfform) hübsch dekoriert mit Sahneröschen und Physalis (4,50 €).
Beachtenswert der Hinweis in der Speisekarte: "Viele unserer Gerichte gibt es jetzt auch glutenfrei ..."
Noch ein ganz wichtiger Hinweis. Die Weinkarte enthält keine Flaschenweine, sondern nur eine beachtliche Auswahl an Schoppenweinen (¼ Liter, 6 Weißweine, 6 Roséweine, 11 Rotweine zwischen 3,30 - 4,50 €). Eine absolut alte schwäbische Tradition lebt hier wieder auf. Eine weitere nette Geste ist die beigefügte Anleitung zur Herstellung handgeschabter Spätzle und die dafür benötigten Utensilien (Spätzlebrett, Schaber. Wassertopf und die Schürze, besonders für Neulinge).
In Bezug auf das Preisleistungsverhältnis gebe ich unter Berücksichtigung der spärlichen Präsentation dafür 4 Sterne. Das Ambiente
Bereits der Eingangsbereich mit dem traditionellen Windfang ist originell gestaltet. Anstelle üblicher Trennwände wurden alte Türblätter mit Strukturglaseinsätzen verwendet. Zugluft beim Eintreten neuer Gäste wird so weitestgehend vermieden.
Das Gastzimmer hat etwa 25 Plätze, das Nebenzimmer 15, klein aber sehr schnuckelig. Die feminine (sehr angenehme) Handschrift taucht überall auf. Das alte Fischgratparkett ist hell und top gewienert. An den Wänden hübsche Bilder (Kunstdrucke alter Meister und Kupferstiche (?). Ein bisschen Puppenstuberomatik (Puppen und Puppenwägelchen) auf den Regalen darf auch nicht fehlen, alles aber dezent in erträglichem Rahmen. Wuchtig der alte Gusseisenofen, der offensichtlich noch benutzt wird (dem Kaminanschluss nach zu urteilen). Die Tische polierte Buchenholzleimplatten mit Bistrotischfüssen (auch ein paar neuere Gestelle sind darunter). Von den Decken hängen antiquarische Pendelleuchten (bzw. gelungene Imitationen davon) mit Milchglasschirmchen, die ein sehr angenehmes Licht verbreiten (konnte ich leider wegen der anderen Gäste nicht fotografieren).
Das Nebenzimmer - die alte Backstube - ist der absolute Clou. Die Stirnwand nimmt komplett der alte, eingemauerte Holzbackofen in klassischem Blau-Weiß ein, der leider nicht mehr funktionsfähig ist, dennoch aber eine sehr heimelige Atmosphäre schafft. Eine abgehängte Decke, die früher vermutlich dem Gärprozess diente, stapelt jetzt alte Bäckereiutensilien.
Auch die Toiletten sind was Besonderes. Es beginnt schon mit der Einrichtung des Vorraums. Ein alter Spiegel mit einer polierten Kommode auf der ein Schälchen mit Bonbons auf die Abnehmer wartet. Auch in den Toilettenräumen (hier Herrentoilette) liebevolle Assesoires, ein Kunstdruck des Blumenstraußes von Chagall, weiß Stoffgästetücher, Handbalsam und Feuchttücher sind dort zu finden, eine Seltenheit in diesem Genre. Und alles peinlich sauber.
Das Publikum ist sehr gemischt. Angebotsbedingt aber eher gesetztere Jahrgänge (wohl wegen der Rentner-Viertele 3,30 €).
Toiletten 5 - Gasträume 3,5 macht 4,25 also 4 Sauberkeit
Das Lokal ist trotz den vielen Schmutzfängen sehr gepflegt, ebenso die Toiletten. Nicht mal auf den Lampenschirmen war ein Krümelchen Staub auszumachen. Gedecke, Gläser und Besteck auf Hochglanz poliert. Hier wird mehr getan, als nur die Spülmaschine ausgeräumt. Auch hier ist offensichtlich das feminine Zepter am Werk.
Kurzresümee vorab:
Der Grüne Baum, eine Perle frischer, schwäbischer Hausmannskost muss man einfach mal probiert haben. Günstige Mittags- und Abendgerichte erfreuen eines jeden Schwaben Herz. Für Schleckermäuler gibt’s eine überzeugende Karte mit hausgemachten Desserts.
Hatte heute mal wieder richtig Lust auf solide Hausmannskost. Was lag da näher als das "Dreimädelhaus" - der Grüne Baum - in Plochingen, eine meiner ersten Kritiken, die noch ein bisschen dürftig ausgefallen sind und dringend der Überarbeitung bedürfen.
Das Lokal ist mit dem PKW gut zu erreichen. Parkplätze... mehr lesen
4.0 stars -
"Eine "Weiberwirtschaft vom Allerfeinsten - ein Muß für jeden Schwaben" carpe.diemKurzresümee vorab:
Der Grüne Baum, eine Perle frischer, schwäbischer Hausmannskost muss man einfach mal probiert haben. Günstige Mittags- und Abendgerichte erfreuen eines jeden Schwaben Herz. Für Schleckermäuler gibt’s eine überzeugende Karte mit hausgemachten Desserts.
Hatte heute mal wieder richtig Lust auf solide Hausmannskost. Was lag da näher als das "Dreimädelhaus" - der Grüne Baum - in Plochingen, eine meiner ersten Kritiken, die noch ein bisschen dürftig ausgefallen sind und dringend der Überarbeitung bedürfen.
Das Lokal ist mit dem PKW gut zu erreichen. Parkplätze
Geschrieben am 11.01.2015 2015-01-11| Aktualisiert am
12.01.2015
Besucht am 05.02.2013
Allgemeines, Lage
Nachdem mir vor kurzem ein Pächterwechsel im Restaurant am Golfplatz bekannt wurde, habe ich mich heute entschlossen dort mein Abendessen einzunehmen. Das Restaurant liegt am Ende des Golfplatzes Kirchheim-Wendligen. Parkplätze waren in Hülle und Fülle vorhanden. Dies dürfte anders sein, wenn die Golfplätze wieder zum Bespielen freigegeben werden. Ambiente
Das Ambiente ist das eines Vereinslokals der obersten Klasse. Die Dekoration möchte ich als spartanisch bezeichnen. Es sind allerdings noch Nebenzimmer vorhanden, die leider verschlossen waren. Das Lokal verfügt über eine riesige Terrasse, die bei schönem Wetter sicher zu längerem Sitzen einlädt. Von dort wie auch vom Restaurant aus hat man einen herrlichen Rundumblick zur Schwäbischen Alb. Service
Die Begrüßung war sehr freundlich. Kaum hatte ich meinen Platz eingenommen brachte mir der junge Kellner bereits die Speisekarte. Speisekarte
Diese ist sehr aufwändig gestaltet. Jeder Textseite steht eine Fotoseite mit einem Gericht des Hauses gegenüber. Die angebotenen Speisen bewegen sich im Bereich regionale, schwäbische, nationale und internationale Küche, sozusagen von allem etwas. Auffallend ist die beiliegende Wochenkarte. Es gibt jeden Wochentag ein anderes Tagesgericht zum Preis von 8,-€ und das den ganzen Tag über solange Vorrat reicht. Essen
Habe mich dann für eine Thailändische Cocos-Currysuppe mit Garnelen und Zuckererbsenschoten entschieden (5,90€) und dazu das Tagesgericht Hähnchenbrust mit Kräuterkruste überbacken, Risotto und gegrillten Austernpilzen (8,--€).
Die Suppe war leider einen Tick zu sehr gesalzen, was mich zum Abzug eines Stern veranlasst. Bei so einem relativ teuren Gericht darf das einfach nicht passieren. Die Hähnchenbrust war sehr saftig und geschmacklich einwandfrei. Auch das Risotto war sehr gut zubereitet und abgeschmeckt. Ein absolutes Schnäppchen zu dem Preis.
Die Wein- und Spirituosenkarte ist ebenfalls sehr interessant. Neben den allgemeinen Standards sind in ihr erstaunlich viele Produkte regionaler Edelproduzenten zu angemessenen Preisen enthalten. Leider konnte ich als Autofahrer davon nicht kosten. Fazit
Alles in allem kann ich das Restaurant - besonders die Wochenkarte - weiterempfehlen. Mein Essen hat mich auf alle Fälle angeregt bei Gelegenheit auch noch die teureren Gericht à la carte zu testen.
Die ganztägige Öffnung kommt meiner Neigung, zu essen wenn sich der Hunger meldet sehr entgegen.
Allgemeines, Lage
Nachdem mir vor kurzem ein Pächterwechsel im Restaurant am Golfplatz bekannt wurde, habe ich mich heute entschlossen dort mein Abendessen einzunehmen. Das Restaurant liegt am Ende des Golfplatzes Kirchheim-Wendligen. Parkplätze waren in Hülle und Fülle vorhanden. Dies dürfte anders sein, wenn die Golfplätze wieder zum Bespielen freigegeben werden.
Ambiente
Das Ambiente ist das eines Vereinslokals der obersten Klasse. Die Dekoration möchte ich als spartanisch bezeichnen. Es sind allerdings noch Nebenzimmer vorhanden, die leider verschlossen waren. Das Lokal verfügt über eine riesige... mehr lesen
Restaurant am Golfplatz
Restaurant am Golfplatz€-€€€Restaurant0702455705Schulerberg 1, 73230 Kirchheim unter Teck
4.0 stars -
"Ein Platz zum Relaxen und Geniessen mitten im Grünen" carpe.diemAllgemeines, Lage
Nachdem mir vor kurzem ein Pächterwechsel im Restaurant am Golfplatz bekannt wurde, habe ich mich heute entschlossen dort mein Abendessen einzunehmen. Das Restaurant liegt am Ende des Golfplatzes Kirchheim-Wendligen. Parkplätze waren in Hülle und Fülle vorhanden. Dies dürfte anders sein, wenn die Golfplätze wieder zum Bespielen freigegeben werden.
Ambiente
Das Ambiente ist das eines Vereinslokals der obersten Klasse. Die Dekoration möchte ich als spartanisch bezeichnen. Es sind allerdings noch Nebenzimmer vorhanden, die leider verschlossen waren. Das Lokal verfügt über eine riesige
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Der Dreikönigskeller wie auch sein Wirt sind etwas ganz besonderes. Die Ruine des zerfallenen früheren Eiskellers einer Kirchheimer Brauerei in der Nähe stand bei der Namensgebung Pate. Alex Mader (+) und sein Bruder bauten den romantischen Gewölbekeller mit einem wunderschönen alten Kamin getreu nach alten Vorlagen. Jeder dabei verwendete Stein hat seine eigene Geschichte. Aus Abbruchhäusern in Kirchheim und der näheren Umgebung retteten sie alte behauene Sandsteinquader und bauten daraus Kamin und Portale, was dem Keller sein gewisses Etwas verleiht. Der Gastraum ist ausgestattet mit handwerklich gefertigten Tischen aus Wildkirsche mit dazu passenden Stühlen (antiquarische Sammelstücke). Am runden Cheftable – heute Stammtisch - am Eingang stehen vier Ohrensessel. Dies war der Platz an dem Alex Mader ein Großteil seiner Zeit an seinem geliebten Laptop und seinen über alles geliebten Büchern verbrachte, auf der Suche nach immer neuen Schmankerln, die er seinen Gästen kredenzen kann. Der studierter Philosoph, passionierte Antiquitätensammler und -händler wechselte als Spätberufener Autodidakt ins Gastronomiefach. Sein Ziel, den Gästen hervorragendes, natürlich zubereitetes Essen und gute Getränke in sehr angenehmem Ambiente, zu bezahlbaren Preisen zu bieten, verlor er nie aus den Augen.
Seine Nachfolger, Katja Schulz und Jürgen Aufrecht (nomen est omen) sind voll in seine Fußstapfen getreten. Ihre Küche bietet regionale einfache Gerichte (z.B. Rostbraten mit Bratkartoffeln) aus hervorragenden, nachverfolgbaren Zutaten ebenso wie Gerichte der nouvelle cuisine (coq au vin) und der mediterranen Küche (Tapas). Die "Speisekarte" aus maximal 8 Gerichten wechselt wöchentlich. Sie werden auf einer schwarzen Wandtafel über der Theke mit Kreide notiert. Geht ein Gericht aus wird es flugs gelöscht bzw. durch ein anderes ersetzt. Neuestes Kind ist die Zubereitung der Speisen nach dem „Sous Vide Verfahren“
Das Faible von Alex Mader für unbekannte, französische und mediterrane Weine wurde ergänzt durch ein beachtliches Angebot an biologischen Weinen eines des Demeter Weinguts aus dem Remstal. Auch die angebotenen Spirituosen namhafter regionaler Destillerien sind nicht zu verachten.
Die „Getränkekarte" läuft auf zwei Beinen durch das Restaurant und findet für jeden Geschmack das passende zum gewählten Essen, vorausgesetzt der Gast will sich beraten lassen.
Was habe ich gegessen
Zu jedem Gericht wird vom Haus ein Amuse Bouche serviert. Diesmal war es ein köstliches Gemüsecappucino im Mocca Tässchen mit 2 kross gebratenen Scheiben Blutwurst und angebratenen Würfelchen von Roten Beeten.
Danach ein kleiner Salatteller mit gemischten Blattsalaten.
Als Hauptgang gab‘s ein sous vide gegartes Wildschweinfilet mit Rotkohl, Kartoffelklößen und einer köstlichen Soße mit Speckwürfelchen serviert. Das Fleisch war auf den Punkt medium und zerging fast auf der Zunge.
Ein Vanilleeis mit heißen Himbeeren komplettierte mein Mal.
Begleitet wurde das Essen von einem Bio-Merlot aus dem Hause Schmalzried in Korb.
Noch beim Schreiben läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Leider kann ich diesmal keine Fotos bieten.
Da ich für das ganze einen Gutschein erhalten hatte, kann ich auch zum Preis nichts sagen.